Der zweite Tag führte mich zu einer Reihe von Terminen in Schnelsen. Den Anfang machten wir in Burgwedel. Das Quartier entstand in den 1990er Jahren und liegt an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein, am äußersten Rand dieses schönen und sehr heterogenen Wahlbezirks. Ich habe mich sehr gefreut, mich an diesem Tag mit Vertreterinnen und Vertretern im Spielhaus Surcis Goldinger zu treffen und über die verschiedenen Projekte und die Situation in den Einrichtungen unter „Corona-Bedingungen“ zu sprechen. Es ging um die wichtige Beziehungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien, Kooperationen im Quartier, das örtliche Projekt für Geflüchtete und das Projekt der Übergangswohnungen.
Im Anschluss ging es weiter zum neuen Standort von fördern & wohnen (f&w) „Am Dänenstein“. In der Wohnanlage sind neben 55 Mietwohnungen auch über 300 Geflüchtete und ehemals wohnungslose Menschen untergebracht. Zudem findet sich am Standort auch das Jungerwachsenen-Programm, das in Kooperation mit dem Landesbetrieb Erziehung und Beratung Hamburg betrieben wird. Jugendliche von 18 bis 25 Jahren leben hier in WGs oder Ein-Zimmer-Wohnungen. Sie erhalten in diesem Programm die Gelegenheit, wieder Fuß zu fassen und selbständig eine Wohnung sowie Ausbildungs- oder Praktikumsstellen zu finden. Mit den Vertreterinnen von f&w ging es darüber hinaus um die ersten Erfahrungen in der neuen Unterkunft, die Annahme von Beratungsangeboten, Anbindung und Integration in den Stadtteil und den Austausch mit der Nachbarschaft.
Nach den Besuchen in Burgwedel ging es für mich in die Frohmestrasse, wo ich mich mit Quartiersmanagerin Annika Saß bei einem Rundgang über die Entwicklungen in Schnelsens Zentrum austauschen konnte. Themen waren die Umsetzung der Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsprozesses, Chancen für den Stadtteil durch die geplante Aufnahme in das RISE-Programm und den A7-Deckel sowie die Stärkung der örtlichen Gemeinschaft von Geschäftsleuten - dem „Herz von Schnelsen“. Viele wichtige Schritte für die Frohmestraße, die hier engagiert vom Quartiersmanagement begleitet werden.
Im Anschluss machten wir in „Schnelsen-Süd“ Station. Hier lasse ich mich regelmäßig über die Entwicklungen in den Einrichtungen und im Quartier informieren. Rund 2.700 Menschen aus verschiedenen Nationen leben hier zusammen. Und dass das Miteinander hier gut funktioniert, hat sehr viel damit zu tun, dass die örtlichen Einrichtungen Beratungen, Angebote und Möglichkeiten der Begegnung schaffen. Darüber konnte ich mich mit dem KiFaZ Schnelsen, der Lawaetz-Stiftung, dem Projekt 38 austauschen und beim Schnelsen GYM, im NuDem Bistro sowie im örtlichen Jugendclub erfahren. Immer wieder beeindruckend, was in den unterschiedlichen Einrichtungen und Projekten geleistet wird.
Im KiFaZ (Kinder- und Familienzentrum) konnte ich danach - draußen und mit entsprechendem Abstand - einen gut besuchten Bürger-Dialog durchführen, bei dem wir von kommunalen Themen bis zur aktuellen Außenpolitik die ganze Bandbreite an politischen Feldern streiften. So ging es um die Velorouten-Planungen im Stadtteil, das Klimaschutzprogramm, das Netzwerk „Gesund-Aktiv“, Tempo 30 Zonen, die Situation in Honkong oder die Frage, was auch in Deutschland politisch aus der „Black Lives Matter-Bewegung“ folgt. In diesem Bürger-Dialog zeigte sich die Vielfalt des Bezirks und das politische Interesse der Eimsbütteler. Egal ob es sich dabei um lokale Missstände oder globale Probleme handelt. Gefreut habe ich mich, dass auch jüngere Anwohnerinnen und Anwohner meiner Einladung zum politischen Dialog gefolgt waren. Vielen Dank für das Interesse und die guten Diskussionen!
Ich danke allen Einrichtungen und Projekten für die Einblicke und den Schnelsener Abgeordneten Koroosh Armi und Sabine Jansen sowie dem Schnelsener SPD-Vorsitzenden Nico Martens für die nette Begleitung.