Was kommt jeden Abend aus Lokstedt? Natürlich die „Tagesschau“, und das schon seit rund 70 Jahren. Auch zahlreiche NDR-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohnen hier, und so kann man öfter mal auf der Straße oder beim Einkaufen im Supermarkt das eine oder andere bekannte Fernsehgesicht erblicken. Das 4,9 km² große Lokstedt ist aber noch mehr, nämlich Heimat für über 28.000 Menschen. Sein Wahrzeichen ist ein neogotischer Wasserturm von 1911.
Einst weit vor den Toren Hamburgs gelegen, war Lokstedt 1891 das erste Dorf in Deutschland mit einer elektrischen Straßenbeleuchtung und avancierte zu einem stattlichen Villenvorort. Daher rührt die Bezeichnung „Zylinderviertel“ für die ansehnlichen Wohnstraßen rechts und links des Lokstedter Steindamms, der zwischen Martinistraße und Butenfeld auch eine richtige Sportmeile ist. Die Ur-Lokstedter sprechen ihren Stadtteil immer „Lookstedt“ aus. Wer einfach nur „Lokstedt“ sagt, gerät sofort in Verdacht, ein „Quiddje“ (Zugezogener) zu sein. Davon gibt es allerdings immer mehr. Denn Lokstedt gehört zu den zügig wachsenden Stadtteilen – obwohl es gar kein richtiges Zentrum hat.
Der hohe Anteil an Grünflächen und die gute Verkehrsanbindung sowie der Nähe zum urbanen Eimsbüttel sorgen dafür, dass die City schnell erreichbar ist. Lokstedt ist ein besonders bei Familien mit Kindern beliebtes Wohnquartier.
Die Hochhäuser der Lenzsiedlung bieten gut 3.000 Menschen aus über 60 Nationen ein Zuhause. Die dort geleistete Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen für ein gutes nachbarschaftliches Zusammenleben wurde vielfach ausgezeichnet. Bürgerhaus und Jugendclub sind beliebte Anlaufstelle in der Lenzsiedlung.
Das Bürgerhaus Lokstedt ist seit 1982 das kulturelle Zentrum im Stadtteil und bietet ein attraktives Kultur- und Freizeitangebot. Mit dem „Lüttge Garten“ am Liethwisch, einem ehemaligen Rhododendron-Versuchshain, findet man ein wahres "Kleinod" im Stadtteil, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist.
Die Metrobuslinie 5, die von Niendorf kommend durch Lokstedt führend in die Innenstadt verkehrt, ist die meistbefahrene Buslinie Europas. Wer hier im meist gut gefüllten Bus einsteigt, fährt einmal quer durch den Bezirk Eimsbüttel. Entlang der Strecke gibt es einiges zu entdecken, wie Deutschlands älteste Hochhäuser am Grindel oder Deutschlands bestes Programmkino, das Abaton.
Eines der bekanntesten Hamburger Unternehmen – die Beiersdorf AG – hat an der Troplowitzstraße seine neue Konzernzentrale errichtet
In unmittelbarer Nachbarschaft hat die Firma NXP Semiconductors ihren deutschen Hauptsitz. NXP bietet Halbleiter und Systemlösungen u.a. für den Automobilmarkt, für Fernseher, Mobiltelefone sowie Sicherheitslösungen an. Und der Chiphersteller Nexperia hat sein Hauptwerk in Lokstedt und produziert hier Halbleiter.
Auch Lokstedt ist ein Stadtteil mit vielen großartigen Sportvereinen: Der TV Lokstedt, der SC Victoria, Eintracht Lokstedt und Grün-Weiß Eimsbüttel.
Und: Der ETV hat am Lokstedter Steindamm sein neues Sportzentrum Hoheluft errichtet.
Mein Tipp: Beim Deutschen Alpenverein in der Döhrnstraße geht es in modernen Kletterhallen hoch hinaus. In den Genuss des leckeren Feingebäcks vom „Keksbäcker Hamburg“ im Sorthmannweg kommen auch meine Gäste in Berlin.