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Lokstedt

Was kommt jeden Abend aus Lokstedt? Natürlich die „Tagesschau“, und das schon seit über 60 Jahren. Auch zahlreiche NDR-Mitarbeiter wohnen hier, und so kann man öfter mal auf der Straße oder beim Einkaufen im Supermarkt das eine oder andere bekannte Fernsehgesicht erblicken. Das 4,9 km² große Lokstedt ist aber noch mehr, nämlich Heimat für gut 26.000 Menschen. Sein Wahrzeichen ist ein neogotischer Wasserturm von 1911.

Einst weit vor den Toren Hamburgs gelegen, war Lokstedt 1891 das erste Dorf in Deutschland mit einer elektrischen Straßenbeleuchtung und avancierte zu einem stattlichen Villenvorort. Daher rührt die Bezeichnung „Zylinderviertel“ für die ansehnlichen Wohnstraßen rechts und links des Lokstedter Steindamms, der zwischen Martinistraße und Butenfeld auch eine richtige Sportmeile ist. Die Ur-Lokstedter sprechen ihren Stadtteil immer „Lookstedt“ aus. Wer einfach nur „Lokstedt“ sagt, gerät sofort in Verdacht, ein „Quiddje“ (Zugezogener) zu sein. Davon gibt es allerdings immer mehr. Denn Lokstedt gehört zu den zügig wachsenden Stadtteilen – obwohl es gar kein richtiges Zentrum hat.

Mit den Mitarbeiterinnen aus der Lenzsiedlung vor dem neuen Café Büchner

Der hohe Anteil an Grünflächen und die gute Verkehrsanbindung sowie der Nähe zum urbanen Eimsbüttel sorgen dafür, dass die City schnell erreichbar ist. Lokstedt ist ein besonders bei Familien mit Kindern beliebtes Wohnquartier. Die Hochhäuser der Lenzsiedlung bieten gut 3.000 Menschen aus über 60 Nationen ein Zuhause. Die dort geleistete Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen für ein gutes nachbarschaftliches Zusammenleben wurde in den letzten Jahren vielfach ausgezeichnet. Ich freue mich, dass das Café im Bürgerhaus, das seit einiger Zeit aufgrund eines größeren Wasserschadens geschlossen war, einen neuen Betreiber hat. Die notwendigen Reparaturmaßnahmen wurden aus Bezirksmitteln gefördert. Auch der Jugendclub ist eine beliebte Anlaufstelle in der Lenzsiedlung.

Die Metrobuslinie 5, die von Niendorf kommend durch Lokstedt führend in die Innenstadt verkehrt, ist  die meistbefahrene Buslinie Europas. Wer hier im meist gut gefüllten Bus einsteigt, fährt einmal quer durch den Bezirk Eimsbüttel. Entlang der Strecke gibt es einiges zu entdecken, wie Deutschlands älteste Hochhäuser am Grindel oder Deutschlands bestes Programmkino, das Abaton.

An der Stresemannallee in Lokstedt hat die Firma NXP Semiconductors ihren deutschen Hauptsitz. NXP bietet Halbleiter und Systemlösungen u.a. für den Automobilmarkt, für Fernseher, Mobiltelefone sowie Sicherheitslösungen an. Mit Produktion, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie weltweiter Geschäftsverantwortung für drei von fünf Abteilungen spielt der Standort Hamburg eine bedeutende Rolle innerhalb des Konzerns. In Lokstedt befindet sich auch eine der größten Fabriken der Welt für diskrete Halbleiter.

Auch das Thema Flüchtlinge beschäftigt Lokstedt. Ich schaue regelmäßig in den Unterkünften vorbei und lasse mich auf den aktuellen Stand über die Situation vor Ort bringen. So beispielsweise in den vom Betreiber fördern&wohnen für Familien angemieteten Wohnungen im Grandweg, in den mittlerweile schon wieder aufgelösten Unterkünften an der Lokstedter Höhe oder in der DRK-Unterkunft für besonders schutzbedürftige Flüchtlingen am Behrmannplatz.

Ehrenamtliche Initiativen und die lebendigen Kirchengemeinden unterstützen die in Lokstedt untergebrachten Flüchtlinge und Wohnungslosen mit vielen Angeboten. Mit dem Why not?-Café hat die Freie Evangelische Gemeinde (FEG) Lokstedt zum Beispiel einen wichtigen Anlaufpunkt für Begegnungen im Stadtteil geschaffen. Sie hat zudem die erste lokale Bildungskonferenz in Lokstedt ausgerichtet und ist mit den anderen Lokstedter Einrichtungen im engen Austausch.

Toller Blick vom GWE-Vereinsgebäude: Mit Jürgen Hitsch, Peter Torke, Rüdiger Rust, Olaf Steinbiß, Niels Böttcher und Peter Lensch (v.l.n.r.)

Auch Lokstedt ist ein Stadtteil mit vielen Sportvereinen. Diese sind TV Lokstedt, SC Victoria, Eintracht Lokstedt und Grün-Weiß Eimsbüttel (GWE). Schmuckstück auf der GWE-Anlage ist das Multifunktionsgebäude mit Kita, Geschäftsstelle und einem sehr gut ausgestatteten Fitness-Studio. Von der Dachterrasse blickt man auf den perfekten Kunstrasen, der hier neu verlegt wurde und den Mannschaften quasi ein ganzjähriges Spielen bei optimalen Bedingungen ermöglicht.

Mein Tipp: Beim Deutschen Alpenverein in der Döhrnstraße geht es in drei modernen Kletterhallen hoch hinaus. In den Genuss des leckeren Feingebäcks vom „Keksbäcker Hamburg“ im Sorthmannweg kommen auch meine Gäste in Berlin.

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