Am Morgen des 9. Oktober habe ich gemeinsam mit meinen Kollegen Dr. Stefan Kaufmann von der Unionsfraktion und Kai Gehring von den Grünen zu einem Parlamentarierfrühstück eingeladen, bei dem Katja Urbatsch, die Gründerin und Geschäftsführerin von „ArbeiterKind.de“ ihre Initiative vorgestellt hat.
Aktuelle Studien zeigen, dass in Deutschland die Wahrscheinlichkeit, ob ein Kind studieren wird, immer noch stark vom Elternhaus abhängt. Laut einer Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks nehmen von 100 Akademikerkindern 77 ein Studium auf. Dagegen studieren von 100 Nicht-Akademikerkindern lediglich 23, obwohl doppelt so viele das Abitur machen.
Die finanzielle Belastung ist nicht der alleinige ausschlaggebende Grund; der berufliche Hintergrund von Eltern und Bekannten spielt bei der Berufswahl der nachkommenden Generation immer noch eine zentrale Rolle. Wenn es um die Ausbildungs- und Berufswahl geht, empfehlen Eltern, Verwandte und Bekannte häufig ihren eigenen Werdegang und können so Schulabgängern bei vielen Fragen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Junge Menschen aus „Arbeiterfamilien“ können nicht auf diesen Erfahrungsschatz zurückgreifen, wenn es um ein mögliches Studium geht.
Die gemeinnützige Initiative „ArbeiterKind.de“ unterstützt mit der Hilfe von bundesweit 5.000 ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren diese jungen Menschen ohne akademischen Familienhintergrund. Schülerinnen und Schüler aus Familien, in denen noch niemand oder kaum jemand studiert hat, sollen so zum Studium ermutigt und auf ihrem Weg vom Studieneinstieg bis zum erfolgreichen Studienabschluss begleitet werden.