Eindrücke meiner Reise in die Türkei
Am 9. März bin ich für fünf Tage zu politischen Gesprächen in die Türkei gereist.
In Istanbul habe ich an dem jährlichen Treffen des Netzwerkes „Globale Atlantiker“ der Friedrich-Ebert-Stiftung teilgenommen. Ziel der parteiübergreifenden Gruppe deutscher und amerikanischer Politiker und Politikerinnen ist es, die transatlantische Kooperation angesichts globaler Herausforderungen neu auszurichten und zur notwendig gewordenen transatlantischen Neuverständigung über die partnerschaftliche Weiterentwicklung einer multilateralen Welt- und Friedensordnung beizutragen. Während der Tagung in Istanbul haben wir uns zu aktuellen außenpolitischen Themen wie u.a. die Ukraine-Krise, der Kampf gegen die Terrororganisation ISIS und das Freihandelsabkommen TTIP ausgetauscht.
Am 10. März bin ich dann weiter nach Gaziantep gereist. Die Stadt an der türkisch-syrischen Grenze hat 1,8 Millionen Einwohner – etwa genauso viele wie Hamburg – und bereits 300.000 syrische Flüchtlinge aufgenommen. Die türkische Regierung hat viel in sanitäre Einrichtungen, Schulen und Kindergärten sowie in soziale Angebote investiert. Gleichzeitig ist das Uno-System an der Grenze seiner Belastbarkeit angelangt. Die Mittel für humanitäre Hilfe müssen dringend erhöht werden. Dem Welternährungsprogramm (WFP) steht bereits jetzt nicht mehr genügend Geld zur Verfügung, um alle Flüchtlinge zu versorgen.
Wir müssen uns jedoch auf einen langfristigen Konflikt einstellen. Nach Ausbruch des Krieges in Syrien vor vier Jahren haben die meisten Flüchtlinge noch auf eine baldige Rückkehr in ihre syrische Heimat gehofft. Im Gegensatz zu meinen Gesprächen damals wurde nun im Flüchtlingslager Elbeyli in der Türkei schnell deutlich, dass die syrischen Flüchtlinge diese Hoffnung jetzt aufgegeben haben.
Das Hamburger Abendblatt hat ausführlich über meine Eindrücke in der Türkei berichtet. Den Artikel finden Sie unter: http://m.abendblatt.de/politik/article205210989/Niemand-spricht-mehr-von-Rueckkehr.html