Die sonnige Himmelfahrtswoche habe ich zu größten Teilen in meinem Wahlkreis Hamburg-Eimsbüttel verbracht. Thema der hochkarätig besetzten Diskussionsrunde, an der ich am Abend des 3. Mai am französischen Gymnasium in Lokstedt, dem Lycée français Antoine de Saint-Exupéry, teilnahm, waren die deutsch-französischen Beziehungen. Ich hatte das Vergnügen, die zukünftigen Herausforderungen dieser historisch gewachsenen Freundschaft mit dem französischen Generalkonsul Serge Lavroff, dem Staatsrat der Senatskanzlei, Wolfgang Schmidt, und Britta Sandberg, Redakteurin beim SPIEGEL, zu diskutieren.
Wir sprachen nicht nur über die Geschichte der bilateralen Beziehungen Deutschland und Frankreichs und aktuelle Herausforderungen, sondern wagten zugleich den Blick in die Zukunft: Wie kann dieses besondere Verhältnis wieder gestärkt werden? Ich habe die Gelegenheit genutzt, um vom Austausch der Parlamente in Paris und Berlin zu berichten und um einen Einblick in die Arbeit des Auswärtigen Amts mit Bezug zu Frankreich zu geben. Staatsrat Wolfgang Schmidt fokussierte sich in seinen Beiträgen besonders auf Hamburgs Verhältnis zu Frankreich, während Generalkonsul Serge Lavroff die französische Sicht der Dinge darstellte. Britta Sandberg moderierte als Frankreich-Expertin mit ihren fachkundigen Fragen die Runde.
An aktuellen Themen mangelte es dem Podium nicht. Die politischen Gegensätze zwischen Kanzlerin Merkel auf der einen und Präsident Hollande auf der anderen Seite waren ein wesentlicher Aspekt der Diskussion, genau wie die unterschiedlichen Herangehensweisen an die Flüchtlings- und Eurokrise der beiden Regierungen. Auch die politische Landschaft der beiden Länder mit ihren jeweiligen rechtspopulistischen Tendenzen debattierten wir. Aufgrund dieser Krisen und neuer politischer Strömungen in Europa verändert sich auch das Verhältnis einzelner EU-Mitglieder zueinander – Deutschland und Frankreich nicht ausgenommen. Auf dem Podium waren wir uns aber einig: Die deutsch-französische Freundschaft kann auch Streit aushalten. Und genau das zeichnet neben den wichtigen wirtschaftlichen und politischen Bündnissen die bilateralen Beziehungen beider Länder aus.
Ein Ereignis der ganz anderen Art, das zwar nicht im schönen Eimsbüttel stattfand, aber dafür wahlkreisübergreifend alle Hamburgerinnen und Hamburger fasziniert, erlebte ich an Himmelfahrt, als die Eröffnung des 827. Hafengeburtstages gefeiert wurde. Auf der Rickmer Rickmers, einem der vielen maritimen Wahrzeichen Hamburgs, verfolgte ich bei Sonnenschein die Rede von Olaf Scholz und des Botschafters der Republik Ungarn Dr. Peter Györkös. Der traditionelle Glockenschlag des Ersten Bürgermeisters eröffnete den Hafengeburtstag offiziell. Besonders beeindruckend fand ich die Cap San Diego, die sonst vertäut im Hamburger Hafen liegt, und das Einlaufen der Traditionssegler wie der Kruszenstern und der Alexander von Humboldt II. Eine traumhafte Veranstaltung an einem traumhaften Tag – und wieder einmal ein Beweis, dass Hamburg die schönste Stadt der Welt ist.