Die Außenalster mit dem Alstervorland, der Dammtor-Bahnhof und das Völkerkundemuseum sind nur einige der Highlights, mit denen der geschäftige Stadtteil Rotherbaum aufwarten kann. Seinen Namen hat das Viertel von einem 1729 – bei Eröffnung der späteren Rothenbaumchaussee – angelegten rot gestrichenen Zollschlagbaum. Rotherbaum verbindet Tradition mit Moderne, die Wucht von neugotischen Backsteinbauten mit der flirrenden Vielfalt des studentischen Lebens.
Der Stadtteil Rotherbaum war – rund um die 1938 zerstörte Hauptsynagoge am Bornplatz und die Talmud-Tora-Schule – bis zum Beginn der Nazi-Herrschaft im Jahr 1933 Zentrum jüdischen Lebens in Hamburg. An das Schicksal der jüdischen Bevölkerung erinnert der „Platz der jüdischen Deportierten“.
Die geplante Wiedererrichtung der Bornplatzsynagoge, unterstützt durch 13,2 Millionen Euro vom Bund, ist ein bedeutsamer Schritt, um das jüdische Erbe in Hamburg zu bewahren und zu stärken. Gerade in diesen Zeiten wollen wir das jüdische Leben in Hamburg stärken und noch sichtbarer machen. Die Bewilligung der Mittel für den anstehenden Architekturwettbewerb ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass wir den Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge entschieden auf allen politischen Ebenen unterstützen. Ein weiterer Grundstein für die Wiedererrichtung des einstigen religiösen, kulturellen und gesellschaftlichen Zentrums der jüdischen Gemeinde in Hamburg ist damit gelegt.“
Heute hat die Jüdische Gemeinde Hamburg ihren Sitz am Grindelhof im Uni-Viertel. Ich pflege einen regelmäßigen Austausch mit der Gemeinde und ihren Vertretern. Ebenfalls in Rotherbaum befindet sich das Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ). Es war 1966 die erste Forschungseinrichtung in Deutschland, die sich ausschließlich der deutsch-jüdischen Geschichte gewidmet hat. Eines der vielen spannenden IGdJ-Projekte ist der Geschichtomat, ein Schülerprojekt, mit dem jüdische Geschichte und Kultur vermittelt wird.
Auch die Hamburger Universität befindet sich in Rotherbaum. Mit gut 43.000 Studierenden ist sie die drittgrößte Uni in Deutschland. Das Hauptgebäude verdankt die Stadt dem Kaufmann und Reeder Edmund Siemers, dessen Namen auch die anliegende Straße trägt. Weitere markante Uni-Bauten sind u. a. das Geomatikum, der Philosophenturm und das Auditorium Maximum, kurz Audimax genannt. Hier entrollten am 9. November 1967 zwei sozialdemokratische Studenten, Gert Hinnerk Behlmer und Detlev Albers, anlässlich der feierlichen Rektoratsübergabe ein Spruchband, dessen Aufschrift in die bundesdeutsche Geschichte einging: „Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren“
Nach langen Debatten in der Stadt über eine mögliche Verlagerung der Universität auf den Kleinen Grasbrook fiel 2010 erfreulicherweise die Entscheidung, die Universität Hamburg am Standort in Eimsbüttel zu modernisieren und auszubauen. Auf der Grundlage eines städtebaulichen Konzeptes für den Campus an der Bundesstraße werden derzeit drei Teilprojekte verwirklicht: Ein Neubau am Geomatikum, Neubauten „MIN-Forum und Informatik“ sowie die Modernisierung des Geomatikums. Ich bin froh, dass die Stadt unter Olaf Scholz viel Geld in die Hand genommen hat, um die Universität und den Wissenschaftsstandort voranzubringen. Das ist gut investiertes Geld in den Bezirk Eimsbüttel! Gemeinsam mit den Bezirks- und Bürgerschaftsabgeordneten informiere ich mich regelmäßig über die Baufortschritte.
Nicht nur die Uni, auch das UNESCO-Institut für Lebenslanges Lernen (UIL) hat seinen Sitz in Rotherbaum. Ich bin stolz darauf, dass wir 2014 die Bundesfördermittel im Rahmen der Haushaltsberatungen von 300.000 auf 500.000 Euro erhöhen konnten. So wird die wichtige Arbeit des Instituts im Bereich der Erwachsenenbildung stärker unterstützt. Das UIL ist ein internationales Forschungs-, Trainings-, Informations- und Dokumentationszentrum der UNESCO. Neben der Erwachsenenbildung konzentriert es sich auf außerschulische Bildung, Alphabetisierung und Konzepte für lebenslanges Lernen. Als Außenpolitiker schätze ich zusätzlich das Engagement, das das Institut beim Aufbau lokaler Netzwerke und Partnerschaften im Bildungsbereich in den UNESCO-Mitgliedstaaten leistet.
Ein wichtiges Projekt für junge Familien in Eimsbüttel ist die Kita „KinderCampus“ des Studierendenwerkes Hamburg in Rotherbaum. Es hat sich die Vereinbarkeit von Studium und Familie auf die Fahnen geschrieben. Dazu bedarf es inzwischen mehr als Kinderbetreuung werktags zwischen 8 und 16 Uhr, wie das Studierendenwerk seit langem weiß. Denn die hohen Anforderungen an die Flexibilität der Studierenden sind in den letzten Jahren noch gestiegen. Um die Öffnungszeiten ab Oktober 2017 auch auf das Wochenende ausweiten zu können, hat sich das Studierendenwerk erfolgreich beim Familienministerium um die Förderung im Programm „Kita Plus“ beworben. Ich bin beeindruckt von der guten Arbeit des Studierendenwerkes und des Kita-Personals und begeistert, dass solche Projekte in meinem Wahlkreis entstehen.
Zu Rotherbaum gehört auch die Hochschule für Musik und Theater am Harvestehuder Weg, der mit seinen zahlreichen Konsulaten eine der teuersten Wohnstraßen Deutschlands ist. Die Deutsche Presse-Agentur hat einen ihrer beiden Sitze im Stadtteil und an der Ecke Hallerstraße/Rothenbaumchaussee befindet sich das Multimedia Center Hamburg. Einen Steinwurf entfernt spielten – bis zum Start der Bundesliga 1963 – die Fußballer des HSV.
Mein Tipp: Buchläden an der Grindelallee, der Live-Musik-Schuppen „Logo“, das Programmkino „Abaton“ sowie der Wochenmarkt (und Flohmarkt) am Turmweg