Am 11. Juli hatte ich Olaf Scholz zu einem Gespräch in Kursana-Residenz in Hamburg Niendorf eingeladen. Geplant war die Veranstaltung als ein Austausch zwischen mir und dem Ersten Bürgermeister zum Regierungsprogramm der SPD, doch es kam an diesem Abend anders. Die ganze Stadt stand unter den schweren Eindrücken von G20, das nur drei Tage zuvor mit den Krawallen im Schanzenviertel einen traurigen Höhepunkt erlebt hatte. Auch die Eimsbüttelerinnen und Eimsbütteler waren von diesen Ereignissen bewegt und strömten zu Hunderten nach Niendorf, um mit Olaf Scholz über die vergangenen Tage zu sprechen.
Selbstverständlich öffnete ich die Veranstaltung für Fragen an Olaf Scholz zu den Ausschreitungen bei G20. Besser als ich haben bereits andere über die Veranstaltung berichtet: Interessierte können hier den Bericht des NDR und die Eindrücke des Niendorfer Wochenblattes nachempfinden.
Auch mir bleibt nach den erschütternden Bildern aus Hamburg zum Gipfel nur hinzuzufügen, dass ich eine schnelle und gründliche Untersuchung der Hintergründe begrüße. Ich bin froh, dass wir mit Olaf Scholz einen so besonnenen Bürgermeister haben, der sich nicht scheut, den noch offenen Fragen auf den Grund zu gehen. Als Außenpolitiker bin ich trotz der Ausschreitungen am Gipfel-Wochenende nach wie vor überzeugt, dass informelle Treffen von Regierungsoberhäuptern wie G20 möglich sein müssen. Diese dürfen nicht durch gewaltsame Aktionen und rabiate Protestformen in Frage gestellt werden.