Ende Oktober reiste ich für sechs Tage nach Lateinamerika und besuchte Kuba, Nicaragua und Kolumbien. Neben Handel und Friedensbemühungen standen dabei vor allem die Lage der Menschenrechte und deren schwierige Durchsetzung im Vordergrund. In Nicaragua ist die Lage weiterhin sehr angespannt. Gerade in solchen Zeiten ist es besonders wichtig, dass wir Kontakte zu unseren Partnern vor Ort halten und ernsthafte Gespräche über die Situation und mögliche Wege aus der Krise führen.
Ein besonderes Ereignis war für mich der Besuch von León in Nicaragua. León und Hamburg verbindet seit 1989 eine aktive Städtepartnerschaft. Diese zeigt sich nicht nur in dem Informations- und Erfahrungsaustausch zu Fragen der gemeindlichen Selbstverwaltung, sondern auch ganz praktisch in den vielen Begegnungen, bei denen stets auch Organisationen, Initiativen und Einrichtungen des sozialen, politischen und kulturellen Lebens beider Städte einbezogen werden.
Nicht zuletzt stellt auch die Zusammenarbeit auf der Ebene der Schulen und Jugendarbeit ein wichtiges Element unserer Städtepartnerschaft dar - in Form von Austauschen zum Beispiel. Im Sommer 1992 hatte ich selbst die Möglichkeit, an einem Jugendaustausch in León teilzunehmen, was für mich damals eine der prägendsten Erfahrungen für mein internationales Engagement war. Seitdem bin ich bereits mehrfach nach León zurückgekehrt.
Bei meinem jetzigen Kurzaufenthalt in León habe ich zuerst ich die dortige Vertretung des Freundeskreises Hamburg-León besucht. Der gemeinnützige Verein leistet bezüglich der Förderung der Beziehungen zwischen der Region León in Nicaragua und der Freien und Hansestadt Hamburg auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens einen wichtigen Beitrag.
Im Anschluss dazu traf ich den Bürgermeister der Stadt León, Herrn Róger Gurdián Vigil. In unserem Gespräch ging es neben der Partnerschaft mit Hamburg auch um deutsche Entwicklungszusammenarbeit in der Stadt.
Meine letzte Station in León war die Feuerwache „Estación Hamburgo“, wo ich mich davon überzeugen konnte, dass die gespendeten deutschen Feuerwehrwagen dort weiter ihren wertvollen Dienst erweisen.