Luk Pudwell, Stipendiat aus Hamburg-Eimsbüttel im Parlamentarischen Patenschaftsprogramm, berichtet von seinen Erlebnissen.
Ich, Luk Pudwell, 17, aus Hamburg, war mit dem Parlamentarischen Partnerschaftsprogramm (PPP) in Trafalgar, Indiana, USA. Nach einer ersten Onlinebewerbung wurde ich zu einem Assesmentcenter eingeladen, wo den anderen Bewerbern und mir Aufgaben gestellt wurden, welche Dinge wie Teamfähigkeit und Kompromissbereitschaft getestet haben. Außerdem gab es einen kleinen Test zur US-amerikanischen und deutschen Geschichte und Politik.
Nach ein paar Wochen bekam ich eine E-Mail, in der stand, dass ich zu den letzten drei Bewerbern gehöre und, dass ich zu dem Auswahlgespräch mit dem Bundestagsabgeordneten meines Wahlkreises Niels Annen eingeladen bin. Das Gespräch war sehr nett und nach zwei Wochen bekam ich die E-Mail, mit der Zusage von Herrn Annen, das er mich für das Stipendium ausgewählt habe.
Anschließend habe ich viele Information von meiner Organisation bekommen. Ich musste gut 20 (!) Seiten Informationen ausfüllen, damit die Organisation mir eine passende Gastfamilie zuteilen konnte. Zweieinhalb Monate bevor es dann losging, mussten alle Stipendiaten von überall aus Deutschland der Organisation zu einem einwöchigen Vorbereitungsseminar kommen. Hier wurden uns viel zum Thema interkulturelles Verständnis und Akzeptanz beigebracht. Außerdem konnte man Gleichaltrige mit ähnlichen Interessen kennen lernen, von denen manche nun gute Freunde von mir geworden sind.
Irgendwann bekam ich dann auch meine Gastfamilie zugeteilt und ich erfuhr, wo ich hinkommen würde: Das Dorf Trafalgar in der Nähe von Indianapolis, Indiana.
Und dann ging es endlich los. Zusammen mit den anderen Stipendiaten meiner Organisation ging es zusammen von Frankfurt a.M. nach Washington D.C. Am nächsten Tag haben wir eine Tour von den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Washington D.C. bekommen und ein paar Museen besichtigt. Am Tag danach ging es dann los zu unseren Gastfamilien überall in den USA. Für mich ging der Flug nach Indianapolis, die Hauptstadt von Indiana. Am Flughafen empfingen mich meine Gasteltern und meine Gastgeschwister und wir fuhren gemeinsam etwa eine Stunde in das bescheidene Dorf Trafalgar, welches in Mitten von Maisfeldern liegt. Zwei Tage darauf fing bei mir bereits die Schule an. Ich habe vom ersten Tag an einem Sportteam beigetreten, welches das Freunde machen um einiges erleichtert hat.
In der Mitte des Jahres haben alle Stipendiaten des PPPs an einem einwöchigen Seminar in Washington D.C. Teil genommen. Hier haben wir u.a. viele Museen besucht und viele Dinge gesehen, wie zum Beispiel das Außenministerium der USA in dem wir ein Vortrag gehört haben und anschließend ein Rollenspiel zu globalen Konflikten gespielt haben. Wie haben auch unsere jeweiligen Repräsentanten für unseren Wohnort in den USA getroffen. Die anderen Stipendiaten und ich aus Indiana konnten uns sogar mit einem der Senatoren aus Indiana treffen. Außerdem bestand die Möglichkeit zum Austausch mit den anderen StipendiatInnen.
Im Frühling hatten wir an unserer Schule dann Prom, was die meisten wahrscheinlich aus Filmen oder Serien kennen. Jeder Junge hatte einen Anzug und jedes Mädchen ein Kleid an. Davor sind meine Freunde und ich noch etwas Essen gegangen. Nachdem die Schule dann vorbei war, hatte ich noch drei Wochen Ferien in den USA bevor es dann zurück nach Deutschland ging. Diese Zeit habe ich viel mit meiner Gastfamilie und meinen Freunden verbracht.
Als es dann nach Deutschland zurück ging, fiel mir der Abschied schwerer als ich dachte, aber da ich mich so gut mit meiner Gastfamilie und meinen Freunden verstanden habe, war mir klar das ich auf jeden Fall zurück kommen werde.
Drei Monate nach der Rückkehr nach Deutschland hatten alle Stipendiaten aus meiner Organisation ein Nachbereitungsseminar in Bayern, wo wir uns alle wieder getroffen haben und das Auslandsjahr reflektiert haben. Am Ende haben wir noch eine Urkunde für die Teilnahme bekommen, welche vom Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble unterschrieben wurde.
Mein Jahr in den USA hat mich extrem viel weiter gebracht. Es hat mich eine neue Kultur erkunden lassen, neue Freunde und eine weitere Familie beschert und meine Sprachkenntnisse erweitert. Ich möchte den Organisatoren und Herrn Annen für die Auswahl und Unterstützung danken.