In dieser Zeit, in der wir wiederholt auf unsere persönlichen Kontakte und viele andere Dinge des Alltags verzichten müssen, sind Kinder und Jugendlichen besonders betroffen. Daher waren meine ersten virtuellen Besuche der letzten Wochen auch bei den Vertretern der sozialen Institutionen in Schnelsen-Süd und Burgwedel sowie dem Verein Lenzsiedlung e.V. und der Geschäftsführerin der Kindertagesstätten der elbkinder-Vereinigung.
In Schnelsen-Süd und Burgwedel habe ich mit Vertreterinnen und Vertretern des Kifaz Schnelsen, dem Stadtteilbüro Schnelsen-Süd sowie den Jugendclubs Burgwedel und Schnelsen gesprochen. Eine schwierige Lage ergibt sich hier bei der Situation der Geflüchteten. Durch die persönlichen Einschränkungen während der Pandemie, wird es oftmals schwierig für die Ausländerbehörde die Aufenthaltserlaubnisse zu verlängern. Ein formales Problem, dass aber große individuelle Auswirkungen hat. Außerdem ist in Schnelsen eine bekannte Bloggerin an einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Das hat natürlich eine tiefe Trauer und Verunsicherung bei den jungen Menschen hinterlassen.
Auch in der Lenzsiedlung, habe ich mit Monika Blaß und Ralf Helling vom gleichnamigen Verein gesprochen. Sie und die weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern versuchen ebenfalls mit den Herausforderungen in der Großwohnsiedlung im Süden Lokstedts umzugehen. Hier leben rund 3.000 Menschen unterschiedlichster Herkunft. Für viele Menschen fehlt in der Lenzsiedlung allerdings die familiäre Aufklärungsarbeit. Dadurch wird es für den Verein schwieriger die Corona-Maßnahmen gesellschaftsfähig zu machen. Auch wenn, wie die beiden erklären, die Akzeptanz für die Maßnahmen durchaus bei der Mehrheit gegeben ist. Es ist ein großer Kraftakt die soziale Arbeit und auch die Angebote während der Pandemie weiter aufrecht zu halten und vor allem nach der Pandemie in voller Stärke fortzuführen. Doch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Einrichtungen bleiben unermüdlich um den Kontakt zu halten, Unsicherheiten aufzufangen, Hilfe zu organisieren, kreative Angebote zu machen und die gerade jetzt benötigte Beratung weiter leisten zu können. Das ist eine unglaublich wichtige Aufgabe, nicht zu verlieren, was man sich in den Jahren aufgebaut hat. Daher auch an dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön für die engagierte Arbeit und den regelmäßigen Austausch!
Die Kinderbetreuung ist in der momentanen Situation besonders wichtig. Bildung, soziale Kontakte und ein geregelter Tagesablauf sind für Schülerinnen und Schüler sowie für jüngere Kinder unerlässlich. Doch auch für die Eltern ist eine verlässliche Tagesbetreuung ihrer Kinder und grundsätzlich Planbarkeit von herausragender Bedeutung, um weiterhin ihrer Arbeit nachgehen zu können.
Aus diesem Grund war ich sehr gespannt auf den Austausch und die Einschätzung der Lage durch Ulrike Muß, der Geschäftsführerin für pädagogische Angelegenheiten der Elbkinder-Kitas. Die Einrichtungen der Elbkinder betreuen in Hamburg etwa 32.000 Kinder. Frau Muß berichtete von der besonderen Herausforderung, einerseits Kohorten bilden und andererseits gleichzeitig die pädagogische Arbeit fortsetzen zu müssen. Vor allem die Dauer der Krise sei dabei ein Problem. Doch sie bestätigte auch, dass die Lage gut im Griff sei. Natürlich gibt es Neuinfektionen auch unter den Erzieherinnen und Erziehern. Diese sind aber unter Kontrolle und Kindergärten stellen grundsätzlich keinen Risikobereich dar. Ich möchte an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Schulen und der Kinderbetreuung ausdrücklich für die tolle und gesellschaftlich wichtige Arbeit danken!