Auf Einladung der Jusos Eimsbüttel habe ich gemeinsam mit Katja Urbatsch, der Gründerin und Geschäftsführerin von ArbeiterKind- über die Erfahrungen und Herausforderungen als Erste/r aus der Familie zu studieren, gesprochen. Der Verein ArbeiterKind ermutigt Schülerinnen und Schülern aus Familien ohne Hochschulerfahrungen dazu, ein Hochschulstudium aufzunehmen und bietet ihnen die nötige Beratung und Hilfe an. Immernoch hat die soziale Herkunft einen maßgeblichen Einfluss auf die Bildungschancen und den Bildungserfolg in Deutschland:
Von 100 Kindern aus Akademikerfamilien beginnen 79 ein Hochschulstudium, während sich von 100 Kindern aus Familien ohne Hochschulerfahrung 27 für ein Studium entscheiden. An den Hochschulen setzt sich diese Tendenz fort: 8% der Arbeiterkinder schließen ihr Hochschulstudium erfolgreich mit einem Master ab, bei Akademikerkindern sind es 45 %. Bis zur Promotion werden die Unterschiede immer größer. Nur 1% der Kinder von Arbeiter*innen promovieren. Bei den Akademikerkindern sind es zehnmal so viele.
Dass ich selber als Erster aus meiner Familie studiert habe, empfinde ich als besonderes Privileg und habe ich insbesondere auch sozialdemokratischer Bildungspolitik zu verdanken. Für uns als SPD ist klar: Bildungschancen dürfen weder vom elterlichen Geldbeutel, noch von der Herkunft der Eltern abhängen.
Der Austausch mit den Jusos war ein voller Erfolg! Deutlich wurden, dass insbesondere ein Studium in Zeiten von Corona noch mehr Hürden für Arbeiterkinder birgt. Daher freue ich mich umso mehr, dass sich Katja Urbatsch mit ihrem Verein für Chancengerechtigkeit einsetzt, damit jedes Kind in Deutschland die Chance auf einen Bildungsaufstieg hat.