Migration ist kein neues Phänomen. Seit jeher machen sich Menschen auf, um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen fernab ihrer Heimat zu suchen.
Neu ist aber, dass Migration immer öfter in Reaktion auf den menschengemachten Klimawandel stattfindet. Denn der fortschreitende Klimawandel entzieht immer mehr Menschen ihre Lebensgrundlagen und drängt sie somit aus ihrer Heimat. Allein in 2020 mussten rund 30 Millionen Menschen weltweit ihre Heimat aufgrund von extremen Wetterereignissen verlassen.
Die Folgen des Klimawandels treffen dabei Frauen besonders stark. Sie machen 80 Prozent der Menschen aus, die ihr Zuhause aufgrund des Klimawandels verlassen müssen – unter anderem weil sie stärker von landwirtschaftlichem Einkommen abhängig sind als Männer. Die Folgen des Klimawandels, Verwüstung und Dürre reduzieren dieses Einkommen. Auf den Migrationswegen sind Frauen (und Mädchen) besonderen Risiken ausgesetzt – etwa dem der geschlechtsbasierten Gewalt. Gleichzeitig bietet Migration eine Chance, Frauen als Akteurinnen zu stärken und ihren Stimmen Gehör zu verschaffen. Mobilität kann ihnen Zugang zu Ressourcen, Unterstützung, sowie Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnen, und so ihre Unabhängigkeit stärken.
Damit alle Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrer Geschlechtsidentität – von diesen Chancen der Migration profitieren können, ist ein geschlechtergerechter Umgang mit Klimamigration wichtig.
Im Rahmen unserer feministischen Entwicklungspolitik will das Bundesentwicklungsministerium daher dazu beitragen, diskriminierende Machtstrukturen, soziale Normen und Rollenbilder zu überwinden. Im Kontext von klimawandelbedingter Migration sind uns dabei vor allem drei Aspekte wichtig:
Der Globale Migrationspakt bietet ein wichtiges Rahmenwerk, um genau diese Ziele mit Leben zu füllen.
Als Bundesregierung machen wir uns dafür stark, dass ein gendertransformativer Ansatz im Umgang mit Klimamigration in den Mittelpunkt rückt. Um dies zu erreichen, werden wir die Platform on Disaster Displacement weiter stärken. Wir wollen unsere Unterstützung für den UN-Multi-Partner Trust Fund für Migration weiter ausbauen und unsere Zusammenarbeit mit UN Women im Bereich Migration vertiefen. Denn gerade angesichts des Klimawandels und zunehmender Migration gilt es, die Rechte und Chancen von Frauen und Mädchen weiter zu stärken!
Ich hoffe, möglichst viele von Ihnen werden ebenfalls darauf hinarbeiten und gemeinsam mit uns dazu beitragen!