SPD

Diplomatie aus dem Homeoffice

Außenpolitik in Zeiten der Corona-Pandemie

27.03.2020

Die Corona-Pandemie und ihre weitreichenden Folgen betreffen unsere Gesellschaft in vielfältiger Hinsicht - in kürzester Zeit haben wir unsere Gewohnheiten und Lebensrealitäten den neuartigen Umständen anpassen müssen und sehen uns mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. 

Meine Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner in dieser Woche - Außenpolitik am Telefon.

Aus dieser neuen Situation ergeben sich natürlich auch für die deutsche Außenpolitik, sowie für die internationale Zusammenarbeit insgesamt, Herausforderungen und Veränderungen. So arbeite ich derzeit zumeist aus dem Homeoffice heraus und ersetze direkte Gespräche mit meinen Amtskolleginnen und Amtskollegen sowie anderen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern durch Telefonate. Kurze Abstimmungen zu bestimmten Fragen erfolgen per E-Mail oder SMS.

Die Priorität unseres Krisenmanagements ist dabei zunächst die Rückholung von Urlauberinnen und Urlaubern aus besonders betroffenen Ländern. Hierfür hat die Bundesregierung bis zu 50 Millionen Euro bereitgestellt. Zudem wird derzeit vor allen nicht notwendigen, touristischen Reisen ins Ausland gewarnt.

In dieser Situation ist eine enge Abstimmung mit unseren europäischen, aber auch internationalen Partnern essentiell. Nationalistische Denkmuster hingegen sind während einer Pandemie genauso destruktiv und falsch, wie sonst auch. Denn was wir aktuell brauchen, ist das genaue Gegenteil:
Eine möglichst enge Koordinierung unserer Maßnahmen und Solidarität. Es ist wichtig, dass wir in der Krise finanziell, aber auch materiell und mit Blick auf medizinische Kapazitäten so solidarisch sind, wie es uns möglich ist. Ich bin davon überzeugt, dass diese Krise, die alle europäischen Länder derzeit erleben – wenn auch in verschiedener Geschwindigkeit und Intensität, gemeinsam und in enger Zusammenarbeit am effektivsten bewältigt werden kann. 

Gleichzeitig ist es wichtig, dass wir auch die außenpolitischen Aufgaben und Bemühungen, welche nicht in Zusammenhang mit der Bewältigung der Corona-Krise stehen, mit voller Konzentration fortsetzen. Um zu verhindern, dass die Corona-Pandemie verschärfend auf bestehende Konflikte – wie jene in Syrien und Libyen - wirkt, ist es zentral, dass neben dem Krisenmanagement der internationale Gesprächsfaden nicht abreißt.