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20 Jahre Resolution 1325: Frauen, Frieden und Sicherheit

Eine wichtige Resolution des VN-Sicherheitsrates feiert Geburtstag

31.10.2020

Vor 20 Jahren, am 31. Oktober 2000, verabschiedete der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Resolution 1325 - Frauen, Frieden und Sicherheit. Sie gilt als Meilenstein auf dem Weg zu geschlechtersensiblen Friedens- und Sicherheitspolitik.

Foto: United Nations

Wesentliche Elemente sind der besondere Schutz von Frauen und Mädchen in Kriegsgebieten sowie die Stärkung der Teilhabe von Frauen an politischen Prozessen und Institutionen bei der Bewältigung und Verhütung von Konflikten. Frauen sind dabei nicht nur Opfer, sondern sie übernehmen eine aktive Rolle in Friedenesprozessen. Auch die Forschung belegt, dass die Teilnahme von Frauen wichtig ist, um Konflikte gewaltfrei zu beenden.

Für Deutschland sind die Rolle von Frauen in Konflikten und bei der Friedenssicherung sowie die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen wichtige Anliegen und ein Schwerpunkt der zweijährigen Deutschen Mitgliedschaft im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Anfang 2019 bis Ende 2020). Im April 2019 und Juli 2020 hatte Deutschland zudem die Präsidentschaft im Sicherheitsrat inne. Dort haben wir uns aktiv für die Verankerung von Gleichstellung, Teilhabe und Schutz von Frauen als zentrale Bestandteile von Außen- und Sicherheitspolitik eingesetzt.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen

Immer häufiger ist zu beobachten, dass sexualisierte Gewalt bewusst als Taktik in bewaffneten Auseinandersetzungen eingesetzt wird (z.B. in Sierra Leone, Syrien, Myanmar oder dem Irak). Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen stuft sexualisierte Gewalt inzwischen als Verbrechen ein, das ein Kriegsverbrechen, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Teil eines Völkermords sein kann. 

Im April 2019 hat Deutschland eine Resolution eingebracht, die vom Sicherheitsrat beschlossen, also "verabschiedet" wurde. Sie zielt darauf ab, sexualisierte Gewalt in Konflikten zu bekämpfen und Opfer zu stärken. In ihr werden alle Staaten der Welt aufgefordert, betroffene Frauen und Mädchen aber auch Männer und Jungen aktiv zu unterstützen und Präventivmaßnahmen zu ergreifen - ein wichtiger Erfolg.

Und trotzdem bleibt noch viel zu tun. Die Corona-Pandemie hat die Situation in vielen Konfliktgebieten noch verschärft und insbesondere die Situation von Frauen und Kindern vielerorts verschlechtert. Fortschritte der Vergangenheit werden gefährdet, wenn von Staaten nun Gelder umgeleitet werden, die eigentlich für die Unterstützung von Frauen und Mädchen und ihrer Beteiligung in Friedensprozessen zur Verfügung gestellt werden. Die VN-Mitgliedstaaten müssen ihre Anstrengungen erhöhen. Noch stärker muss sich die internationale Gemeinschaft der Anwendung sexualisierter Gewalt als Kriegswaffe entgegenstellen – mit mehr und verstärkter Prävention. Dies kann unter anderem mit besserer Gleichberechtigung von Frauen und Männern erreicht werden. Diese ist insbesondere im Kontext von Friedensprozessen maßgeblich. Frauen gehören an die Verhandlungstische, nur so kann Frieden gelingen.

Mehr Informationen zu der von Deutschland eingebrachten und im letzten Jahr vom VN-Sicherheitsrat verabschiedeten Resolution finden Sie hier.