Mitte Oktober haben in Berlin die Verhandlungen mit der bolivianischen Regierung stattgefunden. Dabei haben sich Deutschland und Bolivien auf eine engere Zusammenarbeit verständigt. Im Vordergrund der Kooperation Deutschlands mit Bolivien steht der Schutz des Regenwalds im bolivianischen Amazonasgebiet. Des Weiteren geht es um die Stärkung der geschlechtsspezifischen Gleichberechtigung sowie die Förderung einer sozial gerechten und ökologischen Energiewende. Deutschland unterstützt Bolivien mit 39 Mio. Euro bei der Umsetzung dieser Vorhaben.
Bolivien und Deutschland verbindet 60 Jahre gute und intensive Zusammenarbeit. Bolivien ist für uns ein wichtiger Partner, auch beim Schutz des Regenwalds und der Menschen, die dort leben. Denn ohne den Amazonas geht es nicht! Wir brauchen das Amazonasgebiet für den weltweiten Klima- und Umweltschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt. Daher unterstützen wir Anrainerstaaten wie Bolivien dabei, den Wald nachhaltig zu bewirtschaften und ihn vor Abholzung zu schützen.
In den Regierungsverhandlungen haben sich Deutschland und Bolivien neben den Vorhaben zum Schutz des Regenwalds auch auf weitere Projekte geeinigt. Für eine grüne Stadtentwicklung haben sich beide Länder auf konkrete Maßnahmen verständigt. Hierzu zählen u. a. der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, ein funktionierendes System zur Müllentsorgung, die Reduzierung der Luftverschmutzung durch saubere Energien sowie sauberes Wasser. Das Ziel ist es, die sich fortentwickelten Städte möglichst grün, lebenswert und nachhaltig zu gestalten.
Darüber hinaus wurde auch die Stärkung von Projekten gegen geschlechterspezifische Gewalt vereinbart. Das Projekt „Previo“ leistet eine wichtige Arbeit zur Prävention an Schulen, Universitäten und Unternehmen. Previo zielt darauf ab, die typischen Rollen und Stereotypen der Geschlechter zu erörtern, um Gewalt gegen Frauen und Mädchen vorzeitig abzuwenden. Teilnehmende Unternehmen können ein Zertifikat erwerben, um den Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsplatz zu bekräftigen.
Das in den Regierungsverhandlungen ebenfalls vereinbarte Projekt „ProIgualdad“ ist ein weiteres Beispiel zur Förderung von mehr Geschlechtergerechtigkeit. Dieses soll als „Berater“ der bolivianischen Institutionen, wie dem Kultur- und Justizministeriums fungieren, um bei der Findung und Umsetzung angemessener Gesetzgebung zu unterstützen. Hierbei liegt auch ein Fokus auf der Förderung von LGBTQIA+ Rechten.
"Der Amazonasgipfel ist ein wichtiges Signal für den Klimaschutz"